Firmung, was ist das?
Die Symbole der Firmung -
Was bedeuten sie?
Chrisam: Die Würde eines Königs/einer Königin
Chrisam besteht aus Pflanzenöl, dem wohlriechende Balsame beigemischt sind. Im Israel des Alten Testaments wurden Könige mit Chrisam gesalbt. In der Taufe und der Firmung werden wir „Normalos“ ebenfalls mit Chrisam gesalbt – weil für Gott jeder Mensch die Würde eines Königs/einer Königin in sich trägt. Jeder Mensch ist kostbar und wertvoll! Jeder von uns ist in Gottes Augen ein König/eine Königin.
Mit Öl gesalbt zu werden tut außerdem gut. Es riecht gut, es macht die Haut schön. Die Berührung eines anderen Menschen tut gut. Gott will uns Gutes tun, will unser Leben zum Guten führen und uns im Leben zur Seite stehen.
Geschenk: Bei Gott zählt nicht die Leistung – er gibt dir einfach so, was du brauchst
„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Das sagt der Bischof bei der Firmung zu euch. Firmung ist in erster Linie Gabe, also Geschenk. Ein Geschenk bekommt man in der Regel einfach so, ohne zu bezahlen, also ohne Gegenleistung.
Gott sieht nicht auf das, was du leistest. Er sieht nicht auf deine Schulnoten oder ob du gut in Sport bist. Er sieht auf das, was du brauchst. Und das gibt er dir, ohne etwas dafür zu verlangen. Er schenkt dir Kraft für dein Leben durch den Heiligen Geist – einfach so! Gefirmt werden ist also ein Geschenk!
Kreuz: Jesus schenkt Leben
Wenn der Bischof das Chrisam auf eure Stirn streicht, dann macht er nicht einfach irgendeinen Klecks, sondern er formt dabei ein Kreuz. Das Kreuz ist das Zeichen für Jesus. Er ist am Kreuz gestorben und dann vom Tod auferstanden.
Wenn ihr bei der Firmung ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet bekommt, bedeutet das: Ihr geht euren Weg mit Jesus. Ihr sollt euch an Jesus orientieren. So wie er gelebt hat und mit den Menschen umgegangen ist, so sollt ihr es auch tun. Und: Ihr dürft hoffen, dass ihr auch einmal wie Jesus vom Tod auferstehen werdet, dass ihr die Verstorbenen einmal im Himmel wiedersehen werdet. Jesus schenkt ein gutes Leben – hier auf Erden und irgendwann einmal im Himmel.
Hand: Gott ist bei dir
Mit den Händen kann man vieles sagen. An vielen Stellen der Bibel ist von Händen die Rede, und dort wird nicht nur beschrieben, was Menschen tun. Ganz oft spricht die Bibel von der Hand Gottes. In einem Psalm – einem Gebet aus dem Alten Testament – heißt es zum Beispiel: „Du, Gott, umschließt mich von allen Seiten. Du legst deine Hand auf mich.“ (Ps 139,5)
Gott legt seine Hand schützend auf euch. Das wird auch bei der Firmung deutlich. Da spielt nämlich eine ganz bestimmte Geste eine besondere Rolle. Der Bischof legt seine Hand auf euren Kopf. Das soll zeigen: Gott ist bei dir, mit seiner Kraft und Stärke, mit seiner Freude und seinem Trost, mit seiner Liebe und seinem Frieden. Oder kurz gesagt: Gott ist bei dir mit seinem Heiligen Geist. Und der Pate/die Patin legt ebenfalls seine/ihre Hand auf eure Schulter.
Siegel: Du gehörst zu Gott und Gott zu dir
Bei der Firmung sagt der Bischof zu jedem Einzelnen von euch: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Was hat das mit dem Siegel auf sich? Wenn man früher einen Brief geschrieben hat, dann verschloss man ihn mit Wachs. In das noch warme Wachs drückte man sein Siegel, z.B. mit einem Siegelring. Das war sozusagen der Stempel darauf. Damit war alles beglaubigt und festgeschrieben. Noch heute sagen wir: Die Sache ist besiegelt. Dann ist etwas für gültig erklärt, bekräftigt oder bestätigt.
Was mit der Firmung noch einmal bekräftigt und gestärkt wird, das ist Gottes Zusage an euch. Er sagt euch – und bei der Firmung wird das ganz amtlich: Ich unterstütze dich und ich finde dich gut, so wie du bist: Mit deinen Stärken und Schwächen, mit all deinen Träumen. Ich will dich stark machen mit dem Heiligen Geist.
Bei der Firmung wird bekräftigt und bestärkt: Du gehörst zu Gott, er liebt dich und sein Geist wird dich begleiten, dich leiten, führen, schützen und stärken, wo immer du bist. Gott setzt sein Siegel auf dich. Das ist wie ein (unsichtbares) Tattoo, das man so einfach nicht mehr wegradieren kann.
Der Bischof zeichnet mit Chrisamein Kreuzauf die Stirn der zu Firmenden, legt ihnen die Handauf und spricht:
Bischof: [Name], sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.
Neugefirmte/r: Amen.
Bischof: Der Friede sei mit dir.
Neugefirmte/r: Und mit deinem Geiste.
Ablauf der Firmung
1. Glaubensbekenntnis der Firmlinge
Nach der Predigt des Weihbischofs erfolgt das Glaubensbekenntnis der Firmlinge. Dazu befragt der Weihbischof die Firmlinge:
Weihbischof: Widersagt ihr dem Satan und all seiner Verführung?
Firmlinge (gemeinsam): Ich widersage.
Weihbischof: Glaubt ihr an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde?
Firmlinge: Ich glaube.
Weihbischof: Glaubt ihr an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt?
Firmlinge: Ich glaube.
Weihbischof: Glaubt ihr an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben?
Firmlinge: Ich glaube.
Weihbischof: Das ist unser Glaube, der Glaube der Kirche, zu dem wir uns in Jesus Christus bekennen.
2. Gebetseinladung des Weihbischofs
Der Weihbischof lädt die Gemeinde zum Gebet ein, etwa mit folgenden Worten:
Lasset uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, dass er den Heiligen Geist herabsende auf diese jungen Christen, die in der Taufe wiedergeboren sind zu ewigem Leben. Der Heilige Geist stärke sie durch die Fülle seiner Gaben und mache sie durch seine Salbung Christus, dem Sohn Gottes, ähnlich.
Alle beten eine Zeitlang in Stille.
Der Weihbischof breitet die Hände über die Firmlinge aus. Dabei spricht er das folgende Gebet:
Allmächtiger Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, du hast diese jungen Christen in der Taufe von der Schuld Adams befreit, du hast ihnen aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Wir bitten dich, Herr, sende ihnen den Heiligen Geist, den Beistand. Gib ihnen den Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Durch Christus, unsern Herrn.
Alle: Amen.
3. Spendung der Firmung
Dem Weihbischof wird das Chrisam-Öl gebracht. Die Firmlinge werden mit Abstand sowie nach und nach zur Firmung aufgerufen. Sie werden von einer Patin oder einem Paten begleitet.
Der Pate bzw. die Patin legt während der Firmspendung seine rechte Hand auf die Schulter des Firmlings.
Sobald der Weihbischof vor dem Firmling steht, sagt dieser seinen Vornamen.
Der Weihbischof taucht den rechten Daumen in den Chrisam und zeichnet damit auf die Stirn des Firmlings ein Kreuz. Dabei spricht er: „(Name des Firmlings)., sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“
Firmling antwortet: Amen.
Der Weihbischof: Der Friede sei mit dir
Firmling antwortet: Und mit deinem Geiste.
Noch FRAGEN????
Gibt es noch Unklarheiten oder Wünsche? Wer selten Gottesdienste besucht, fühlt sich vermutlich etwas unsicher. Macht aber nichts, damit bist du ganz sicher nicht alleine. Hast du eine Idee, was im Gottesdienst nicht fehlen darf?
AUFGABE
- Überlege dir eine Frage zur Firmung oder zum Gottesdienst.
- Hast du Wünsche oder Vorschläge für den Gottesdienst?
- Hast du Lust den Gottesdienst mitzugestalten, entweder musikalisch oder etwas vorzulesen?
Dann melde dich bei Marion Nolte